Wirtschaftsethik
Ethikberatung
„Herr vergib ihnen,
denn sie wissen, was sie tun!“
„Herr vergib ihnen,
denn sie wissen, was sie tun!“
Sowohl auf volks- wie auch auf betriebswirtschaftlicher Ebene wird von der Modellannahme des homo oeconomicus ausgegangen, der als Wirtschaftssubjekt (der Großkonzerne ebenso wie die Unternehmerpersönlichkeit oder der individuelle Konsument) strikt bestrebt ist, sein Eigennutzen unter den Bedingungen knapper Ressourcen zu maximieren.
Ethikberatung kann dazu eingesetzt werden, dieses Axiom im Einzelfall zu überprüfen. Könnte es sein, dass der Mensch nicht ausschließlich oekonomisch denkt und motiviert ist? Auch wenn man oekonomisch nicht ausschließlich materiell verstehen muss?
Wie sehr unser Denken dabei vom oekonomischen Rationalismus geprägt ist, verdanken wir den scharfen Analysen des Soziologen Max Weber: Auch einen christlich-protestantischen Einfluss – vor allem durch ihre calvinistische Ausprägung – werden wir dabei nicht ausschließen können. „Prosperität im Diesseits zeigt Gottes Erwählung aus dem Jenseits!“:
Wirtschaftlicher Erfolg mit quasi-religiöser Motivation.
Ethikberatung im Wirtschaftsbereich wird dafür sorgen, dass Werteabwägungen nicht nur als „geschäftsstrategischer Erfolgsfaktor“ im Sinne von pr-Wirksamkeit und caritativen Einzelmaßnahmen erfolgt, sondern reflektiert Unternehmensstrategien entwickelt im Sinne jeweils einer
„Wirtschaftsbürgerethik“, die sich an reflektierende selbst-bewusste KonsumentInnen wendet in prinzipieller Bereitschaft nur solche eigennützigen Ziele zu verfolgen, die mit Legitimitätsbedingungen einer geordneten und gerechten Gesellschaft konform gehen, oder einer
„Ordnungsethik“, die in einer Kritik der „reinen Vernunft eines Oekonomismus“ zumindest auch Fragen eines lebenswerten Lebens und einer dazu adäquaten Wirtschaftsordnung zulässt und schließlich einer
„Unternehmensethik“, die sich in dem Maße, in dem sie sich als global players den rechtsstaatlichen Einbindungen entziehen können, sich andererseits transparenten Kontrollmechanismen verpflichten (z.B. Federal Sentencing Guidelines).