Politische Ethik
Ethikberatung
„Gerechtigkeit ist nur in der Hölle.
Im Himmel ist Gnade … .“
„Gerechtigkeit ist nur in der Hölle.
Im Himmel ist Gnade … .“
Ethikberatung in der Politik ist Teil von „Politikberatung“ im Sinne der Bewertung und Umsetzung konkreter, meist institutioneller Politik.
Bereits in der Antike betonte man die Erkenntnis, dass der Mensch ein zoon politikon sei, ein Lebenwesen, das außerhalb der Gesellschaft nicht leben könne: „So vermag der weltliche Staat Frieden auf Erden zu gewähren, solange der Bürger seinen Gehorsam gegenüber dem Staat nicht schuldig bleibt“ (Augustinus, De Civitate Dei [mehr]).
Im Extrem verliert sich der Wert einer staatlichen Sorge um seine Bürger im Machiavellismus [mehr], der im Praktischen keinerlei ethischen Verpflichtungen mehr kennt.
Erst mit den Werten der Neuzeit etabliert sich das Individuum als im Einzelfalle schützenswert gegenüber gesamtgesellschaftlichen Interessen. Bei Kant [mehr] stehen sich der Staat als moralische Person und das einzelne Individuum mit wechselseitigen Verpflichtungen gegenüber.
Die jeweiligen Interessenkonflikte sind jedem von uns sowohl
auf national-politischer Ebene z.B. in Fragen von:
Bewahrung des Friedens versus (?) Einsätze der Bundeswehr,
Gesetzgebung zu Betreuungsrecht und Sterbehilfe,
Bündnispartnerschaften mit „Schurkenstaaten“ und
Verteilung von Steuerlasten etc.,
wie auch auf kommunal-politischer Ebene z.B. in Fragen von:
Unterstützung von Kulturangeboten versus der Standortförderung lokaler Wirtschaftsräume,
Finanzierung von Stromtrassen versus Realisierung von Umweltschutzprojekten,
Hilfen für Kinderbetreuung versus Marketinginvestitionen für Fremdenverkehr etc.
sehr geläufig.
Ethikberatung in der Politik kann auch hier in verschiedensten Settings angeboten und durchgeführt werden:
Expertenmodell: Ethikfachleute beraten sich extern „unter sich“,
Delegationsmodell: Ethikfachleute beraten mit der anfragenden Person/Abteilung,
Prozessmodell: Ethikfachleute beraten intern vor Ort,
Fallmodell: Relevante Einzelfallentscheidungen werden bei Bedarf vor Ort diskutiert,
Offene Modelle: Dezentrale Arbeitsgruppen erarbeiten Grundsatzfragen, Leitlinien etc.