Krisenintervention

Beratung und Therapie

„Growing old ist mandatory.
Growing up is optional.“

Carroll Bryant

Ziele

„Krise“ kommt aus dem griechischen Wort „κρίσις“ = „krisis“,
das so viel wie „Entscheidung“, „Wendepunkt“, „Durchgang“ meint.
So gesehen ist eine Krise nichts Schlechtes – im Gegenteil.

Freilich wird das von den Betroffenen fast immer anders erlebt:
als psychisch belastende Reaktion auf eine bedrohlich erscheinende Situation,
der man nicht ohne weiteres entfliehen kann.

Inzwischen gibt es Festlegungen auf Schwere- und Ausprägungsgrad der Belastung
(Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders: DSM-V 309.81 und „International Classification of Diseases“: ICD-10 F43.1),
man spricht von „PTSD“ = „PostTraumaticStressDisorder“ oder Post-Traumatischem-Stress-Syndrom.

Krisenintervention dient der Wiederbefähigung, den Alltag bewusst und kontrolliert zu gestalten.
Die Aufmerksamkeit gilt dabei insbes. der Wahrnehmung und Kontrolle von Aktivitäten des täglichen Lebens.
Perspektiven von „Peers“ („Gleichen“, „Kollegen“) ermöglichen Neubewertung eigener Einschätzungen.

Ruhrgebiet: Brennendes Haus bei Essen-Rellinghausen, 06.08.2011

Methoden

Gearbeitet wird in Settings von
Einzelgesprächen

  • Kleingruppen (2-6 Personen)
  • Großgruppen (bis 40 Personen)

Dabei ist eine wichtige Voraussetzung, dass der Kontakt zum belastenden Ereignis
(z.B. zum Gewalttäter, zur traumatisierenden Situation) nicht mehr besteht.
Nach Mitchell/Everly wird in drei Gesprächsvarianten gearbeitet:

  • Defusing („Entschärfung“, aktuelle ICISF- Terminologie: ISGS = „Intermediate Small Group Support“),
  • Demobilisation („Entlassung“, „Entwarnung“, aktuelle ICISF- Terminologie: SAFER-R für „Stabilize, Acknowledge, Faciliate, Encourage, Recovery-Referral“),
  • Debriefing („Nachbesprechung“, nachträgliche Aufklärung“, aktuelle ICISF- Terminologie: PEGS für „Powerful Event Group Support“).

Graphisch dargestellt, werden Absicht und Charakter der Formate ersichtlich:

Mitchell, J.T. (2015), Advanced Group Crisis Intervention: Strategies and Tactics for Complex Situations, Participant Manual, 3rd ed.: 132, 146  Synopse: Richstein, K. (2019), Active Ingredients and Acceptance of Critical Incident Stress Management (CISM), 265.
England, Red Cliffs, Erdrutsch bei Portsmouth, 26.06.2013

Während dieser Treffen werden die Teilnehmer*innen in verschiedenen Phasen durch Rückblick, Gefühlsbeteiligung und praktischem Ausblick geführt.
Die Gespräche sollten -wenn irgend möglich- in Zeitspannen binnen 24 bis 72 Stunden nach Rückkehr in eine sichere Umgebung geführt werden und dauern -je nach Gruppengrösse- zwischen 45 und 240 (!) Min.
In Ausnahmefällen können im Einzelkontakt späterhin auch Methoden aus dem NLP („Neurolinguistisches Programmieren„) und dem EMDR („Eye-Movement-Desensitization-Reprocessing„) zum Einsatz kommen.

Werte

  • Entscheidend ist, die Reaktion eines jeden belasteten Menschen als absolut normal einzustufen.
  • Außergewöhnliche Ereignisse erfordern geradezu außergewöhnliche Reaktionen!
  • Achtsame Haltung und einfühlsame Gesprächsführung ermöglichen den Betroffenen eine offene Teilnahme,
  • die behutsame Konfrontation ermöglicht, ohne erneut traumatisiert zu werden.

Fachverband


Zertifiziert bei der International Critical Incident Stress Foundation
www.icisf.org

Fachverband


Vollmitglied in der European Association for Aviation Psychologoy
www.eaap.net

Fachverband


Akkreditiert bei der Stiftung Mayday
www.stiftung-mayday.de

Fachverband


Zertifiziert bei der Deutschen Gesellschaft für Supervision
www.DGSv.de